Mit „Power Up“ die Energiewende praxisnah erleben

Mit „Power Up“ die Energiewende praxisnah erleben
Wie kann Wasserstoff als Energieträger genutzt werden? Stuart Truppner (Mitte, mit orangefarbener Cap) besuchte den technischen Workshop von „Power Up“ am MINT-Zentrum West.
Einblicke in den Einsatz von Wasserstoff
Luke Anagi (rechts), Arda Yilmaz und Stuart Truppner erhielten spannende Einblicke in den Einsatz von Wasserstoff.

Provadis setzt mit weiteren Partnern kollaboratives Nachhaltigkeits-Projekt am MINT-Zentrum West um

Wie kann man Schülerinnen und Schüler für die Herausforderungen der Energiewende begeistern und gleichzeitig die MINT-Berufsorientierung fördern? Die an zahlreichen Schulen im Rhein-Main-Gebiet sowie in Südhessen entstehenden MINT-Zentren zeigen, dass diese Aufgabe erfolgreich umgesetzt werden kann. Schülerinnen und Schüler können dort durch schuleigene und weitere Angebote von Dritten praxisnahe Erfahrungen zum Thema Energiewende sammeln. Gleichzeitig lernen sie dabei Tätigkeiten in MINT-Berufen hautnah kennen.

Ein weiterer Baustein zur Unterstützung dieser MINT-Aktivitäten ist das Projekt „Power Up“. Es wurde vom Bildungsdienstleister Provadis zusammen mit den MINT-Zentren an der Leibnizschule, der Josephine-Baker-Schule in Frankfurt sowie der Bertha-von-Suttnerschule in Nidderau und der Heinrich-von-Kleist- Schule Eschborn konzipiert. Mit verschiedenen Partnern wird es im Schuljahr 2025/2026 durchgeführt. Im Projekt „Power Up“ beschäftigen sich die Teilnehmenden mit dem Thema Transformation und Energiewende sowie den Berufsfeldern, die zur Umsetzung benötigt werden.

Workshops mit Bezug zur MINT-Berufswelt

Die beteiligten Jugendlichen setzen sich an ihrer jeweiligen Schule zunächst in einem vierstündigen Workshop von Provadis und Umweltlernen Frankfurt e.V. mit dem Thema Nachhaltigkeit und der Bedeutung der erneuerbaren Energien auseinander. Sie erhalten einen ersten theoretischen Einblick in verschiedene Methoden der Energieerzeugung, wie Windkraft, Solar, Wasserkraft oder Wasserstoff und lernen technische Berufe kennen, die in diesen Feldern zu finden sind. Darüber hinaus beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen neun und zehn mit der Frage, durch welche Techniken sich Städte künftig dem Klimawandel anpassen können (Stichwort „Schwammstadt“). „Wir wollen den Jugendlichen mit diesem innovativen Berufsorientierungsprojekt ermöglichen, sich intensiv mit der Transformation an einem konkreten Beispiel auseinanderzusetzen“, erklärt Teresa Grauer, bei Provadis verantwortliche Projektleiterin für „Power Up“. „Dadurch gewinnen sie außerdem spannende Einblicke in die MINT-Berufswelt und wichtige Erfahrungen für die eigene Berufswahl.“

Jede der beteiligten Schulen widmet sich aufbauend auf diese Auftakt-Workshops bis März 2026 in individuellen Praxiseinheiten intensiv einer dieser Energieformen. Provadis vermittelt in technischen Workshops in und mit den Schulen die Funktionsweise der jeweiligen Energieerzeugung. Die Schülerinnen und Schüler bauen, jeweils passend zur Energieform, ein kleines Exponat. Exkursionen zu relevanten Einrichtungen, wie einem Windpark von ABO Energie, Rechenzentren der Firma Equinix, einem Wasserkraftwerk der OVAG in Ortenberg und an die Wasserstoffanlage in den Industriepark Frankfurt-Höchst, verdeutlichen den Arbeitswelt- und Alltagsbezug und zeigen, wie das von den Jugendlichen entwickelte kleine Modell in der Realität arbeitet.

MINT-Zentrum West: Einblicke in die Energieform Wasserstoff

Der Workshop im MINT-Zentrum West an der Leibnizschule beschäftigte sich mit der Energieform Wasserstoff. „Ich finde es toll, dass man hier tiefere Einblicke in Themen erhält, die so nicht in der Schule vorkommen und man gleichzeitig auch einen Eindruck von den Berufen bekommt“, sagt Luke Anagi, der die Klasse 10 d der Leibnizschule besucht. „Ich freue mich auf die Abschlussveranstaltung.“

Das praxisorientierte MINT-Projekt „Power Up“ wird als Partner im Projekt „Energiewende-Held:innen“ von der LEA LandesEnergieAgentur Hessen GmbH mit Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum in Höhe von 18.000 Euro für vier MINT-Zentren gefördert. Darüber hinaus unterstützt die Initiative "Stuart & Friends" (auch bekannt als "Stuart4Kids", ) des in Deutschland lebenden US-Amerikaners Stuart Truppner in einer dritten Förderrunde mit 7.500 Euro drei der Schulen im Rahmen des Projekts „Power Up“. Stuart Truppner, der sich sehr für die Bildungsarbeit in den Schulen interessiert, informierte sich mit Provadis in der Leibnizschule über den Fortgang des Projekts. „Ich bin immer wieder begeistert zu sehen, mit welchem Engagement und Lerneifer die jungen Leute solch komplexe Themen angehen und verstehen lernen. Ich wünschte mir, dass ich selbst so etwas in meiner Kindheit und Jugendzeit ermöglicht bekommen hätte“, betonte er.

Im März 2026 werden sich alle Beteiligten aus den MINT-Zentren bei Provadis treffen und sich gegenseitig ihre Arbeitsergebnisse vorstellen. Sie finalisieren dort ein gemeinsames Modell einer kleinen Stadt, welches später in dem MINT-Mitmachmuseum Experimenta in Frankfurt präsentiert und den Eltern vorgestellt werden soll.