Jährlich findet am 5. März der internationale Energiespartag statt. Er soll neben Politik und Industrie ebenfalls Verbraucher: innen auf den Energieverbrauch aufmerksam machen. Neben Einsparpotenzialen für Privatpersonen stellt eine effiziente und achtsame Nutzung von Energie auch einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Energiewende dar. Was das bedeuten kann, weiß Lena Karches, Kursleiterin des Fachwirts für Energiewirtschaft (m/w/d).
Heute ist der internationale Energiespartag. Woran denken Sie als Kursleiterin zuerst, wenn es um das Senken des Energieverbrauchs geht?
Wenn ich an Energie sparen denke, dann fallen mir zuerst immer die üblichen (und berechtigten) Tipps ein: Heizung runter, Licht aus, Restwärme nutzen, Energiesparprogramme laufen lassen, bestehende Haushaltsgeräte durch energieeffizientere Geräte tauschen, etc. Das ist alles richtig und wichtig, denn das sind die größten Energiefresser. Aber ein Verbraucher im Haushalt wird bei Energiespartipps häufig hintenangestellt: das Internet.
Immer mehr Dinge im Haushalt sind mit dem Internet verbunden (Stichwort Smart Home) und in Zukunft werden noch weitere Haushaltsgeräte durch IoT (Internet of Things) mit dem Internet verbunden. Sei es der Kühlschrank, welcher dem Haushalt meldet, was noch im Kühlschrank steht oder das Kopfkissen, das vibriert, wenn der Mensch beim Schlafen schnarcht.
Jeder Mausklick im Internet verbraucht Strom - nicht nur den des Endgerätes selbst. Auch das Speichern von Daten in einer Cloud, die Nutzung externer Server z.B. beim Gaming sowie Musik- und Videostreaming usw. – die Liste ist endlos.
Wo sehen Sie hier den größten Stromverbrauch?
Den größten Stromverbrauch aufgrund von Datentransfer hatten und haben Streamingdienste. Pro Gigabyte Datenverkehr werden in etwa 0,06 kWh verbraucht (zum Vergleich: damit kann eine 30-Watt-Lampe 360 Minuten lang brennen). Auch jede Google-Suchanfrage verbraucht 0,3 Watt-Stunden. Weltweit werden pro Monat ca. 333 Exabyte Datenvolumen im privaten Umfeld verbraucht (1 Exabyte = 1 Milliarde Gigabyte).
Welche Tipps haben Sie, um den Stromverbrauch im Netz einzusparen?
- E-Mails direkt und regelmäßig löschen.
- Externe Speichermedien statt einer Cloud nutzen.
- Geräte im Standby-Modus ausschalten und die Geräte vom Internet trennen.
- Bildauflösung herunterschrauben (HD statt UHD oder 4K oder ganz auf HD verzichten). Das bedeutet weniger Datenverkehr und damit weniger Stromverbrauch.
- Internetnutzung hinterfragen, z.B. Nutzung reduzieren, nachhaltigen Internetanbieter wählen, grüne Suchmaschinen nutzen und mobiles Streaming vermeiden (Musik und Videos als Download konsumieren).
- Statt 1h Internetnutzung (Gaming, Streaming, Social Media) sich analog beschäftigen
Wer noch mehr tun möchte, als sich um das Energiemanagement im Haushalt zu kümmern, der hat die Möglichkeit im Fernlehrgang zum geprüften Fachwirt für Energiewirtschaft (m/w/d) von unseren Expert:innen zu lernen und in der Energiewirtschaft durchzustarten.